Rede vom Müll (14)
Wissen Sie, man soll sich nicht grämen. Über kurz oder lang endet jeder Krampf. Nur das Wie bleibt zu erkunden. Während eines Streiks der Müllentsorger ertappt man einen Mann bei dem Versuch, die auf dem Marktplatz der kleinen Metropole gelagerten Säcke mit stinkendem Abfall in Brand zu setzen. Was er zu seiner Rechtfertigung anführt, macht den Leser lachen und klingt doch seltsam vertraut, als finde es irgendwo einen Widerhall. »Früher wollte ich zur See fahren. Heute ist mir der Blick aus dem Fenster von diesem Zeug verstellt. Wir alle tra­gen in uns den Traum vom Himmel auf Erden. Ich wollte ein Fanal setzen.« Ein solcher Fall wird sanft entsorgt. Die Gutachten sind bereits geschrieben. Sie harren, wie auch immer, der Unterschrift. Aber nicht nur der Müll mitsamt seinen Verächtern, auch die Rede vom Müll wird von Zeit zu Zeit entsorgt, wenn es, wie unter Besessenen üblich, um anderes geht. Hand aufs Herz: Geht es nicht immer um anderes?