»Dadurch, dass man es von allen
Gütern am meisten dem anderen unsichtbar und wie nicht vorhanden
machen kann, nähert es sich dem geistigen Besitz«: auch diese
Eigenschaft teilt das Geld mit dem Müll. Nur die Formen des
Unsichtbarmachens unterscheiden sich. Der Grundsatz, nach dem
alles, was verklappt wird, irgendwann wieder hochkommt, gilt für
beide, desgleichen der in der Sache begründete Vortritt des Ruch-
vor dem Sichtbarwerden. Wir wissen nicht, ob Simmel auch darin eine
Nähe zum geistigen Besitz erkannt hätte, doch fällt auf, dass den
geruchlosen Gefährdungen der Megazivilisation rechtzeitig eine
Kultur an die Seite tritt, die nach nichts schmeckt. Auch daran
lässt sich Geschmack finden. Ebenso an den rostenden Fässern mit
radioaktivem Material, die sich aus abgelegenen Salzstollen den Weg
zurück ins Licht der Öffentlichkeit bahnen. Man unterschätzt das
Eigenleben des Abfalls, solange man glaubt, ihn der Dingwelt
zuschlagen zu können. Der Abfall ist eine Persönlichkeit im Werden,
darin der Menschheit vergleichbar: aus dem Ziel wird nichts, aber
der Weg dahin ist mit Ernüchterungen gepflastert.