Unaufhörlich mischen sich Phantasie und Wirklichkeit, draußen, im Klärschlamm, sinkend, wirbelnd im Feuer der Verbrennungsanlagen und durch turmhohe Schlote den Weg in die Stratosphäre suchend. Schillernde Ölbänder schlingen sich um den Globus, dirigiert durch Strömungen, Sinkgeschwindigkeiten, spezifische Dichte. Drinnen, reizend, Trüffelkonfekt, am warmen Sofaeck aus der glitzernden Hülle befreit, dem raschelnden Nichts. Ein durchschnittlicher Gebrauchsgegenstand benötigt 120 Tage zu seiner Herstellung, er dient, statistisch, dreieinhalb Tage lang seinem Zweck, um anschließend 30 Jahre lang zu verrotten. Ihn herzustellen, hält 12,7 Menschen in Brot, 2,5 verdienen an seiner Entsorgung, 1,2 Menschen könnten sagen, sie hätten ihn benützt, hätten sie es nicht bereits vergessen. 12,7 Menschen, das sind die üblichen Anteile Krebs, Staublunge, Störungen des Nervensystems, Kopfschmerzen, Bandscheibenleiden, Allergien und Neuropathien, Magendurchbrüche, innere Verletzungen, äußere Verletzungen, Quetschungen, Stauchungen, Prellungen, Brand- und Erstickungsopfer, Familienkrisen, Finanzkrisen, Staatskrisen, Sinnkrisen. 30 Jahre Verrottung: das sagt nichts über die kumulative Wirkung, die geometrische Progression, in der der Müll vom Planeten Besitz ergreift. 30 Jahre Verrottung: das unterschlägt die absehbaren Leiden künftiger Generationen synchron mit der Vergiftung von Luft, Boden und Wasser, Verschiebungen im globalen Wärmehaushalt, Veränderungen von Landschaft, Vegetation und Population, UV-Strahlung, apropos Strahlung... –