Rede vom Müll (7)
Unter der Oberfläche der Dinge lauert der Unrat. Er lauert auf seine Stunde. Wer ihn zur Unzeit aufdeckt, bringt sich in größte Gefahr. Aber er ist der Held. Er hat ihm die Stunde x entwendet, die Stunde der negati­ven Verheißung. Er hat sie vorverlegt ins Jetzt, er hat das Fest zerstört, die Feier des Daseins. Der Unrat, er liegt zutage. Gefesselt durch die Ungunst der Stunde, unkoordiniert in den Ausschlägen, doch darum nicht minder gefährlich. Nütze die Zeit – das hat jetzt einen anderen Klang. Gib ihm keine Zeit! Müßige Aufforderung: mit dem Schrecken schwillt das Gebirge, wird unerklimmbar. Un-Rat! Jeder Rat erzeugt um sich her Un­rat, Losigkeit, die sich an Rat klammert, ihn überwuchert. Guter Rat, teuer wie je, macht sich bezahlt: er hilft dem Unrat. Dem Leben eine Chance geben: hilft dem Unrat. Vor seiner Tür kehren: hilft dem Unrat. Sich ab­wenden: hilft dem Unrat. Sich übergeben: hilft dem Unrat. Aufgeben: hilft dem Unrat. Ignorieren: hilft dem Unrat. Sich Haltung geben: hilft dem Unrat. Weich werden: vermehrt den Unrat. Rat geben: sich Unrat einhan­deln. Ratlos sein: Leben auf der Kippe. We are the champions.